Herborner verzaubert

Vorhang auf: Nach langer Pandemiepause kam in diesem Sommer endlich wieder Kultur auf die Bühnen der Region. Möglich gemacht hat das unter anderem die Rittal Foundation.

Exakt 250 Jahre nachdem Johann Wolfgang von Goethe seiner Charlotte Buff, kurz: Lotte, begegnete, ließen die Wetzlarer Festspiele diese besondere Liebesgeschichte wieder aufleben – und zwar in einer ganz besonderen Kulisse. Zwar gab es schon etliche Dramatisierungen über „Die Leiden des jungen Werther“, aber keine der Aufführung fand am tatsächlichen Ort des Geschehens statt: in Wetzlar. „Das mussten wir unterstützen“, sagt Rainer Reissner entschlossen. Dem Geschäftsführer der Rittal Foundation liegen lokale Projekte ganz besonders am Herzen. Und so erhielt das „Lotte Musical“ in diesem Jahr eine Förderung in Höhe von 17.850 Euro.

Auch dem zweistündigen Musiktheater „Paul & Gretel“ über das Leben des bekannten Pfarrers Paul Schneider („Der Prediger von Buchenwald“), der wegen seines Glaubens schon früh in Opposition zur Nazi-Doktrin stand und deshalb im Juli 1939 im KZ Buchenwald ermordet wurde, kamen 10.000 Euro aus dem Topf der Rittal Foundation zugute. Darüber freuten sich nicht nur die rund 200 Mitwirkenden – darunter ein kleines Orchester, der Kinderchor des Trägers „SDG soli deo gloria“ und der ortsansässige Gesangsverein „Frohsinn“ –, sondern auch die zahlreichen Zuschauer in Hüttenberg.

Einen wahren KulturzAUber erlebte das auch Publikum vor der Herborner KulturScheune. Da die zweite Auflage des Open-Air-Events mit 13 Veranstaltungen keinen Förderungszuschuss vom Land Hessen bekam, sprang kurzerhand die Rittal Foundation ein: 15.000 Euro gab es für die Kulturschaffenden aus dem Stiftungstopf – und dafür ein facettenreiches Programm für die Besucher des KulturzAUber 2.0: von Comedy und Musik über Artistik bis hin zu Lesungen.

„Solche Veranstaltungen haben einen großen gesellschaftlichen Stellenwert“, betont Reissner. Sie erweitern unseren Horizont, sind Ausdrucksmittel und Sinnstifter zugleich. „Deshalb ist unsere Unterstützung auch so wichtig: Wir wollen Kultur für alle zugänglich machen.“