Uneinheitlich. So könnte man den Zustand des Ahrtals beschreiben, den man beim Blick aus dem Autofenster erhascht. Hier Aufbau, da Abriss, dort Leerstand. An vielen Häusern kleben die noch immer sichtbaren Wasserlinien. Dazwischen täuschende Idylle. Der Weg zum Spenden-Verteilzentrum von Nick (30) und Mario Falkner (51) führt vorbei an der Ahr, die an diesem warmen Spätsommertag gemächlich durch die kleine Ortschaft fließt und vorbei an grünen Weinbergen. Die Realität von der uns das Vater-Sohn-Duo erzählt, ist eine andere. Von Normalität, sagt Nick Falkner, sei man weit entfernt. „Der Wiederaufbau läuft schleppend“. Im Weg stünden Handwerkermangel oder unterbesetzte Behörden. „Was wir hier weiterhin vor der Brust haben, ist enorm.“ Entmutigen lässt sich das Team um die Falkners aber nicht. Im Gegenteil. Was nach der Flut als schnelle Nothilfe angelegt war, ist mittlerweile ein bestens organisiertes Spendenverteilzentrum. Das Prinzip: Flutbetroffene registrieren sich einmalig in dem Online Portal und bekommen Zugriffe auf alle Waren, die das Spendenverteilzentrum aktuell auf Lager hat. Momentan seien vor allem Möbel und Elektrogeräte gefragt. „Aktuell ziehen immer mehr Betroffene in ihr Zuhause zurück“, erklärt der Bundeswehrhauptmann, der mittlerweile mit einem über 30-köpfigen Stammteam aus Ehrenamtlern teilweise ganze Küchen an Betroffene ausliefert. Die Rittal Foundation unterstützt das Projekt mit 25.000 Euro. Rainer Reissner: „Was Sie hier leisten und über die Jahre tragen und erschaffen haben, das macht für die Menschen hier einen immensen Unterschied.“
Nicht mal zehn Minuten Fahrt dauert es zum nächsten Spendenempfänger. Vom Parkplatz aus hat man die Sicht auf abgebrochene Brückenköpfe. Sichtbare Zeichen dafür, dass auch zwei Jahre nach der Flut längst nicht wieder alles in Ordnung ist. Und es gibt auch viele unsichtbare, weiß Guido Henseler, Initiator des Vereins Spendenshuttle, der als Dachverein Hilfsgelder auf einzelne Projekte, beispielsweise der Ahrtal-Gemeinden, verteilt. Darunter Therapeutisches Reiten, Ferienangebote für Flutbetroffene, Unterstützung von Härtefällen oder pädagogischen Schwimmunterricht, der Flutkindern die Angst vor dem Wasser nehmen soll.
„Brücken sind leichter zu reparieren als Seelen, sagt er. Deswegen tut sein Verein viel gegen das Trauma, gerade bei Kindern. 77.500 Euro gehen insgesamt an den Spendenshuttle e.V., aufgeteilt wird das Geld auf die jeweiligen Projekte. Darunter auch das von der Rittal Foundation geförderte „KinderpAHRadies“. Ein Indoorspielplatz in einem riesigen Zelt, das an Stelle des weggespülten Kinderspielplatzes nebenan steht. „Ein absolutes Herzensprojekt für uns“, sagt Rainer Reissner. Flutkindern und ihren Familien soll hier Normalität geschenkt werden, auf die sie auch zwei Jahre nach der Flut noch warten. „Denn die“, sagt Guido Henseler, „ist hier immer noch ein hohes Gut.“
Ein neues Zelt, einen Gabelstapler und den Erhalt des Vereins hat der Förderverein Zeltlager Ahrbrück e. V. der gemeinnützigen Stiftung der Friedhelm Loh Group zu verdanken.
Im Herbst 2021, kurz nach der Flut, wurde der Verein bereits mit 25.000 Euro unterstützt und damit zum Weitermachen ermutigt. Es wurden weitere Spender gesucht, verlorenes Material ersetzt und sogar wieder ein Zeltlager veranstaltet. In diesem Jahr übergab Rittal Foundation Geschäftsführer Rainer Reissner erneut einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro, um das (im vergangenen Jahr gemietete) Küchenzelt durch ein eigenes zu ersetzen sowie einen gebrauchten Stapler zu finanzieren, mit dem das komplette Zeltlager-Equipment gut verladen und eingelagert werden kann.
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