Mit 150 Lego Education-Kisten im Wert von 50.000 Euro bringt die Rittal Foundation frischen Schwung in den Technikunterricht – damit die Programmiertalente von morgen schon heute über sich hinauswachsen können. Zehn Schulen im Lahn-Dill-Kreis profitieren von der Spende – und setzen künftig auf spielerisches Lernen mit Robotik und Programmierung.
Wenn über Technikbildung gesprochen wird, fallen oft große Begriffe: Digitalisierung, Zukunftskompetenz, MINT-Förderung. Am Montagmorgen im Medienzentrum des Lahn-Dill-Kreises ging es um etwas ganz Konkretes: um Lego-Kisten – 150 an der Zahl. Sie stammen aus einer Spende der Rittal Foundation und werden künftig in zehn Schulen des Kreisgebiets eingesetzt. Der Gesamtwert: rund 50.000 Euro. „Wir möchten, dass Schülerinnen und Schüler im Lahn-Dill-Kreis buchstäblich an ihrer Zukunft bauen können.“, so Rainer Reissner, Geschäftsführer der Rittal Foundation. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, lebenslanges Lernen zu fördern und besonders unserem Nachwuchs den Spaß am Entdecken, Tüfteln und am Erfolg zu vermitteln – die Lego Education Spike Sets und die damit verbundenen Robotikwettbewerbe sind dafür prädestiniert.“
Praktisches Lernmaterial für den SchulalltagNeun Grundschulen und eine weiterführende Schule erhalten jeweils ein Set mit 15 Lego Education-Kisten, das gezielt im Unterricht genutzt werden soll – sei es im Sachunterricht, in Projektwochen oder Arbeitsgemeinschaften. Die Materialien fördern das Bauen, Entwickeln und logische Denken. Sie eröffnen Kindern einen altersgerechten, spielerischen Zugang zu technischen Themen – und legen damit einen Grundstein für spätere Kompetenzen im MINT-Bereich.
Technik spielerisch begreifenZum Einsatz kommt das Lego Education SPIKE Essential-Set – ein Lernbaukasten, der gezielt für den Einsatz in der Grundschule entwickelt wurde. Er verbindet das Bauen mit Lego-Steinen mit einfachen Programmieraufgaben und ist inhaltlich eng an die Lehrpläne im MINT-Bereich angelehnt. Jedes Set enthält 449 Bauteile, darunter Motoren, Sensoren, ein programmierbarer Steuerungshub und vier Spielfiguren. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei nicht nur technische Grundlagen kennen, sondern stärken auch ihr mathematisches Denken, ihre sprachlichen Fähigkeiten und ihre Teamarbeit. Die fertigen Modelle lassen sich per kindgerechter Software programmieren – so entstehen spielerisch erste Erfahrungen mit Robotik und digitalen Abläufen.
Kooperation mit langfristiger Wirkung„Wir haben heute einen ganz tollen Termin“, sagte Simone Vetter, Leiterin der Schulabteilung und des Medienzentrums, zur Begrüßung. Die enge Zusammenarbeit mit der Rittal Foundation habe in den vergangenen Jahren bereits viele wertvolle Impulse ermöglicht – dieser sei ein weiterer.
Für Rainer Reissner, Geschäftsführer der Stiftung, ist klar: „Gute Projekte brauchen gute Partner. Und sie brauchen Menschen, die das Material nicht nur annehmen, sondern mit Leben füllen.“ Die Lego-Kisten sollen nicht ungenutzt in Regalen verschwinden, sondern aktiv im Unterricht eingesetzt werden – um Neugier zu wecken und technisches Interesse zu fördern. Reissner schlug den Bogen von der Grundschule bis in die berufliche Bildung. Erst am Wochenende, so berichtete er, habe er junge Technikschüler erlebt, die in Kooperation mit Unternehmen Lösungen für reale Problemstellungen entwickelt hätten. „Solche Ideen entstehen nicht über Nacht. Sie brauchen frühzeitig Raum zur Entfaltung – und genau da setzen wir an.“
Ein starkes Signal für frühe TechnikförderungAuch Roland Esch, Erster Kreisbeigeordneter und Schuldezernent, unterstrich die Bedeutung solcher Partnerschaften: „Es ist eine tolle Sache, wenn Stiftungen Dinge möglich machen, die wir allein nicht stemmen könnten – die aber pädagogisch einen echten Mehrwert bieten.“ Frühzeitige Technikförderung sei nicht nur wünschenswert, sondern notwendig.
Landrat Carsten Braun sprach von einer „herausragenden Fortsetzung“ der Zusammenarbeit: „Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung. Sie schafft konkrete Möglichkeiten, moderne Unterrichtsinhalte mit einfachen Mitteln umzusetzen.“
Unterstützung durch das MedienzentrumBegleitet wird die Einführung der Sets durch das Medienzentrum, das sowohl digitale Unterrichtspläne als auch Fortbildungen für Lehrkräfte bereitstellt. Jede Schule erhält einen vollständigen Klassensatz – genug, um ganze Lerngruppen gleichzeitig arbeiten zu lassen. Die Unterrichtseinheiten sind didaktisch aufbereitet, beinhalten Online-Material, Lernzielkontrollen sowie Erweiterungen für Mathematik und Sprache.
Mehr als nur eine SachspendeWas bleibt, ist mehr als eine Sachspende. Es ist ein Beitrag zur Bildungsqualität, der nicht laut auftritt, aber langfristig wirkt. Und ein Beispiel dafür, wie gute Zusammenarbeit konkret Schule macht – ganz ohne große Worte.



Foto 3:hinten, v.l.: Landrat des Lahn-Dill-Kreises Carsten Braun, Rainer Reissner (Rittal Foundation)vorne, v.l.: Simone Vetter (Leiterin der Schulabteilung und des Medienzentrums), Roland Esch (Erster Kreisbeigeordneter und Schuldezernent), Silke Schaub (Medienpädagogische Beraterin im Medienzentrum)