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Familienklassen: Für Kinder, für Familien – und ihre Zukunft

Die Rittal Foundation ist seit 2015 fester Partner der Familienklassen. Insbesondere in herausfordernden Zeiten hat sich das präventive Kooperationsprojekt zwischen Familien, staatlichen Regelschulen, regionalen Beratungs- und Förderzentren sowie dem „Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e. V.“ etabliert: Zusammen mit ihren Eltern lernen Kinder Probleme im schulischen Alltag, angemessen zu bewältigen. Auch in diesem Jahr unterstützt die gemeinnützige Stiftung der FLG die Arbeit der Familienklassen mit insgesamt 20.000 Euro.

Das Albert-Schweitzer-Kinderdorf (kurz: ASK) ist ein sicherer Ort für Kinder, die einen schweren Start ins Leben erfahren haben – beispielsweise Gewalt oder Vernachlässigung. Es gibt aber auch Kinder, die ganz andere Probleme im Alltag haben und vom ASK im ambulanten Dienst durch die Familienklassen unterstützt werden – ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Christian Scharfe, Einrichtungsleiter für den familienorientierten Bereich, betont: „Das eigene Zuhause ist meist der beste Ort für das Kind, deshalb versuchen wir Unterstützung zu bieten, bevor das Kind aus dem gewohnten Umfeld genommen wird. Durch die Familienklassen können wir Problematiken bereits frühzeitig erkennen und lösen.“

Für Rainer Reissner, Geschäftsführer der Rittal Foundation, ist es eine besondere Freude, ins Albert-Schweitzer-Kinderdorf zu kommen und die Fortschritte und Weiterentwicklung der Arbeit zu sehen. Die mittlerweile 27 Familienklassen (davon 15 allein im Lahn-Dill-Kreis), welche die Rittal Foundation in der gesamten Laufzeit mit insgesamt 183.500 Euro unterstützt hat, bieten Platz für jeweils zehn bis fünfzehn Schülerinnen und Schüler im Jahr. Mithilfe eines Multifamilientrainers und einer Förderschullehrkraft lernen die Kinder gemeinsam mit der Unterstützung ihrer Eltern die Herausforderungen des Schulalltags zu bewältigen. „Für den ganzen Lebensweg ist es wichtig, dass der Einstieg in die Schullaufbahn gelingt. Deshalb unterstützen wir das Projekt ‚Familienklassen‘ sehr gerne auch weiterhin“, so Reissner, denn einer der Grundsätze der Rittal Foundation ist, Projekte nachhaltig zu unterstützen. „Wir sind gespannt, wie sich die Familienklassen in den nächsten Jahren weiterentwickeln.“

Eine Chance für jedes Kind

Um noch mehr Kindern die gleichen Möglichkeiten zu bieten, hat das ASK gemeinsam mit den Schulen seit 2023 Verbünde im Lahn-Dill-Kreis aufgebaut. Dadurch hat prinzipiell jedes Kind einen Zugang zu einer Familienklasse. Das ist einzigartig in Hessen. Weitere Verbünde mit dem Landkreis Gießen und Alsfeld sind in Planung und auch in Frankfurt hat sich erstmals eine Familienklasse etabliert.

Zu der weiteren Entwicklung äußerte sich Susanne Högler, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit: „Das Stimmungsbild verändert sich: Gerade nach Corona kommt wieder viel Normalität in die Familienklassen und es entwickeln sich viele neue Dinge.“. Beim Projekt der ´Familien im Familienzentrum´ (kurz FiF) übertragen wir aktuell den Ansatz der Familienklassen auf die Kindergärten. Es gibt bereits einen Versuch in Aßlar, der hervorragend läuft. Die Kinder sollen so einen reibungslosen Start in das Schulleben ermöglicht bekommen. Wir freuen uns darauf, zukünftig noch mehr Kindern Unterstützung zu bieten. Hinter allen geplanten Projekten steht der Gedanke: „Wir machen das alles für die Kinder und Familien“ – und das spürt man vor Ort direkt.

Neben den Familienklassen hat das ASK noch weitere Projekte etabliert. „Wir haben zum Beispiel ein gruppenübergreifendes, therapeutisches Theaterprojekt im Kinderdorf entwickelt, das auf einem Buch, das zwei unserer Mitarbeiterinnen geschrieben haben, basiert. Im Sommer wird es erstmals aufgeführt. Ohne gezielt therapeutisch intervenieren zu müssen, findet bei den Kindern und Jugendlichen eine Steigerung des Selbstwertgefühls, der Kreativität und Fantasie statt. Auch das Körpergefühl wird geschult. Darüber hinaus vermittelt das Projekt den Kindern: ´Ich bin hier wichtig, ich zähle.´ Das haben viele Kinder bislang so nie erlebt“, so Susanne Högler. Darüber hinaus wird in Kürze ein Fachbuch von der Uni Greifswald veröffentlicht, in dem in einem Kapitel die Arbeit der Familienklassen in Hessen gewidmet sein wird.