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Zukunft möglich machen

Ohne ausreichende Qualifikationen und Sprachkenntnisse können sich Geflüchtete in Deutschland schwer ins Berufsleben integrieren. Hier setzt das einzigartige Integrationsprojekt „Qualifizierung von Geflüchteten für den Job“ der Friedhelm Loh Group an. Es ermöglicht seit 2015 Geflüchteten den unterstützten Einstieg in die Arbeitswelt.

Rund 84 Millionen Menschen waren laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen 2021 auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. Das entspricht in etwa der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Viele Konflikte dauern über Jahrzehnte an, Länder und ganze Regionen sind anhaltend instabil, weshalb nur wenige der Geflüchteten in ihre Heimatländer zurückkehren können. Umso wichtiger ist es, den Geflüchteten mit Bildung und Arbeit neue Zukunftsperspektiven zu geben. Allerdings haben es Geflüchtete auf dem freien Ausbildungs- und Arbeitsmarkt besonders schwer.

Einzigartiges Projekt

Um diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen und in der neuen Heimat Fuß zu fassen, setzt Rittal in dem Integrationsprojekt „Qualifizierung von Geflüchteten“ ausschließlich auf solche Bewerber, die auf dem Arbeits-und Ausbildungsmarkt kaum eine Chance haben – auch, weil ihre Sprachkenntnisse einfach noch nicht ausreichen, um im deutschen Schulsystem bestehen zu können. Das Projekt wurde 2015 von der Friedhelm Loh Group in Zusammenarbeit mit der Rittal Foundation, dem Lahn-Dill-Kreis sowie der Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill als Pilot ins Leben gerufen – und ist seitdem ein fester Bestandteil des Engagements für Geflüchtete. „Als größter Arbeitgeber der Region haben wir eine Verantwortung für unser Umfeld, in dem derzeit viele Menschen eine neue, friedliche Heimat suchen“, so Prof. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group und Gründer der Rittal Foundation, über die Initiative.

Sprachliche Hürden aus dem Weg räumen

Bei einem Direkteinstieg in den Job beschreitet die Unternehmensgruppe einen innovativen Weg: Die ausgewählten Kandidaten erhalten wie in einer Ausbildung für die Laufzeit einen festen Arbeitsplatz, an dem sie fünf Tage pro Woche als vollwertige Teammitglieder mit anpacken. Aber statt in der Berufsschule, wo im eng getakteten Lehrplan keine zusätzliche Sprachförderung geleistet werden kann, erhalten die Geflüchteten alle für die Arbeit nötigen Unterrichtseinheiten direkt im Werk, vermittelt von den Kolleginnen und Kollegen. Beim Ausbildungsprojekt erwerben die Kandidaten im Arbeitsalltag nicht nur Qualifikationen im praktischen Teil, sondern auch Kenntnisse in Deutsch, Mathematik, Sozialkunde und kultureller Bildung. Die Grundlagen werden den Geflüchteten dabei von Ausbildern und Azubi-Paten vermittelt. Von Anfang an werden so Berührungsängste ab- und persönliche Beziehungen aufgebaut – auch dank des großen Engagements der Ausbilder um Ausbildungsleiter Matthias Hecker.

Ein Gewinn für alle Beteiligten

Als fruchtbar erwies sich in den letzten Jahren die Zusammenarbeit mit dem Lahn-Dill-Kreis, der Industrie- und Handelskammer sowie der mittelhessischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Ausbildungs- und Beschäftigungsinitiativen (GWAB), die mittlerweile die Potenzialanalyse durchführt; auf deren Basis ist es sehr viel leichter, gezielt auf junge Geflüchtete zuzugehen. Auch die Friedhelm Loh Group konnte im Verlauf des Projekts wichtige Erkenntnisse sammeln. So erkannte man etwa, dass man die Auszubildenden nicht von Anfang an überfordern darf und sich zum Vermitteln der wichtigsten Inhalte die Vier-Stufen-Methodik – die praktische Abfolge aus Erklären, Vormachen, Nachmachen und Üben – sehr viel besser eignet als das Lesen von Fachtexten, die zusätzliche Hürden aufbauen. Interessierten Unternehmen stehen die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt in einer Ratgeberbroschüre der Friedhelm Loh Group zum Download zur Verfügung.

Kontakt

Telefon: +49 (0) 2773 / 924-6582
E-Mail: rittal.foundation@rittal-foundation.com

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Bild 1: Teamkollegen und Freunde: die Brüder Hussein und Yousef Habibullah* und ihr Gruppenleiter Viktor Ritter (von links).

Bild 2: Eyobel Bekele* und Khaibar Rahimi* sind mittlerweile erfahrene Maschinenführer.

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