Mutmacher in Corona-Zeiten

Kulturschaffende waren in den vergangenen Pandemiejahren schwer betroffen: Viele Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Da war es aufmunternd, dass Kreative und Künstler Wege gefunden haben, damit das kulturelle Angebot in der Region nicht stillgelegen hat. Diese mutigen Schritte hat die Rittal Foundation gerne unterstützt.

Unterhaltung garantiert

Insgesamt 19 Abende umfasste der Open-Air-KulturzAUber, den die Macher der KulturScheune Herborn e. V. (KuSch) im Sommer 2021 angeboten haben (siehe Seite 21). Das neunwöchige Event lockte das Publikum mit tollen Auftritten, zum Beispiel von Deutsch-Pop-Legende Ulla Meinecke oder Kabarettist Stephan Bauer. Da der „KulturzAUber“ nicht vom Land Hessen gefördert wurde, war es umso wichtiger, dass sich das KuSch-Team auf die Unterstützung der Rittal Foundation verlassen konnte. „Ohne Spenden hätten wir die Veranstaltung nicht durchführen können“, sagt Jörg Michael Simmer, 1. Vorsitzender des Vereins. Auch der „Herborner Schlumpeweck“ musste unter Corona-Bedingungen stattfinden. Der beliebte Kleinkunstpreis für Kabarett, Comedy, Musik und Varieté, bei dem namhafte Künstler auftreten, wird bereits seit 2008 von der KuSch veranstaltet. Als wichtiger Förderer erhielt die Rittal Foundation kostenfreie Eintrittskarten, die nach dem Prinzip „First come – first serve“ an Mitarbeiter vergeben wurden.

Breit gefächertes Angebot: Der „KulturzAUber“ begeisterte das Publikum mit Konzerten, Kabarett und Akrobatik-Performance.

Eine starke Leistung

Trotz massiver Einschränkungen in Pandemiezeiten haben zwei Klarinettistinnen der Musikschule Wetzlar durch ihre ausgezeichneten Leistungen beim renommierten Wettbewerb „Jugend musiziert 2021“ auf sich aufmerksam gemacht. Mit der Höchstpunktzahl siegte Anna Matzen im Bundeswettbewerb, einen hervorragenden 2. Platz sicherte sich Amely Stief (siehe Seite 22). So lieferten die jungen Musikerinnen ein starkes Beispiel, wie selbst unter schwierigsten Bedingungen Höchstleistungen erreichbar sind, und motivierten damit die übrigen Musikschülerinnen und -schüler, sich ihre Freude an der Musik nicht trüben zu lassen.

Die Klarinettistinnn der Musikschule Wetzlar, Anna Matzen (li.) und Amely Stief wurden bei „Jugend musiziert“ ausgezeichnet.

Autokino feiert Comeback

In den 50-er und 60-er Jahren hatte es Kultstatus, geriet später aber in Vergessenheit. Im Frühsommer 2020 gelang dem Autokino in Herborn ein Revival. Die Rittal Foundation unterstützte das Projekt auf dem Festplatz am Walkmühlenweg mit einem neuen Bildschirm, der auch Vorstellungen am helllichten Tag ermöglichte – perfekt für Familien mit Kindern. Unter dem Motto „Mit Abstand am besten“ lockte das Open-Air-Event viele Kulturhungrige aus Herborn und der Region an. Mit Auftritten von Comedian Florian Schroeder, Konzerten oder Kinoveranstaltungen vom romantischen Kultfilm „Dirty Dancing“ bis hin zum Familienvergnügen „Tabaluga“ – die Veranstaltungsreihe sorgte für Begeisterung. Höhepunkt der Events war der Auftritt von Tim Bendzko. Er schaffte es, trotz der ungewohnten Kulisse sein Publikum mitzureißen und die Geschichten seiner Lieder in jedes einzelne Auto zu transportieren. Bei seinem Hit „Nur noch kurz die Welt retten“ lief der Singer-Songwriter durch die Reihen der Fahrzeuge und verteilte Schutzmasken – nahbar und trotzdem sicher.

Kulturhungrige aus der gesamten Region kamen zum Autokino nach Herborn, das sogar am helllichten Tag Kinovergnügen bot.

Kirchen mit mutiger Idee

Auch die Kantoren der beiden Kirchen in Dillenburg haben sich für das traditionelle ökumenische Wandelkonzert in Pandemiezeiten etwas einfallen lassen. Joachim Dreher von der katholischen Pfarrkirche und Petra Denker von der evangelischen Stadtkirche zeichneten das Orgelkonzert auf und ließen es auf DVD/CD brennen. Die Erlöse aus dem Verkauf dieser Tonträger kamen Musikern zugute, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind. Eine tolle Idee, die von der Rittal Foundation mit einer Spende unterstützt wurde.

Engagiert: Die Dillenburger Kantoren Joachim Dreher und Petra Denker.

Live-Konzert daheim

Aus dem Wunsch, in Corona-Zeiten ein Zeichen für Live-Kultur zu setzen, entstand die Idee, ein Streaming-Konzert für heimische Bands zu organisieren. Beim dreitägigen Event „Herborn live daheim“, das vom Verein Wavesound Herborn organisiert und von der Rittal Foundation sowie vom Herborner Stadtmarketing unterstützt wurde, gaben sieben Musikgruppen auf der Bühne der KulturScheune alles.
Zuschauer waren gemäß des sorgsam ausgearbeiteten Hygienekonzepts keine erlaubt, aber die brauchten die Formationen Bazu:ka, Suburb, EVE, Call it Tragedy, Certain Skies, Hazel the Nut und PromQueens auch nicht, um ordentlich Stimmung zu verbreiten. Über 4.000 Aufrufe verzeichneten die Gigs, die auf dem YouTube-Kanal von Wavesound Herborn gestreamt wurden und dort immer noch abrufbar sind.

Über 4.000 Aufrufe verzeichneten die Gigs, die auf dem YouTube-Kanal von Wavesound Herborn gestreamt wurden und dort immer noch abrufbar sind.