Das Leben wieder in die eigene Hand nehmen

Die inzwischen weit über die regionalen Grenzen bekannte offene therapeutische Selbsthilfegemeinschaft „die Fleckenbühler“ arbeitet am Standort Cölbe und ihren Außenstellen genau an diesem Ziel: Menschen, die sich für ein nüchternes Leben entschieden haben und anderen suchtkranken Menschen beim Ausstieg aus der Sucht zu helfen und ihnen damit eine Chance auf eine soziale und berufliche Wiedereingliederung zu eröffnen.

Dazu betreiben die Fleckenbühler einen Bio-Hof mit Demeter-zertifizierter Feld-und Viehwirtschaft. Die Erzeugnisse verarbeiten sie in der eigenen Käserei und in ihrer Bio-Bäckerei und vermarkten sie überwiegend direkt. Außerdem bieten Zweckbetriebe wie ein Umzugsunternehmen, ein Buffet-Service und ein Hofladen den Bewohnern die Chance, einer strukturierten Tätigkeit nachzugehen und sich wieder in ein soziales Umfeld einzufügen. Ebenso besteht die Möglichkeit, eine Berufsausbildung nachzuholen oder eine Zusatzqualifizierung zu erreichen. Nicht zuletzt stellt eine berufliche Qualifikation die wirksamste Prävention gegen erneuten Drogen – und Alkoholkonsum dar.

Aus den Erfahrungen der angegliederten Jugendhilfeeinrichtung entstand das Konzept von Suchtpräventionsseminaren für Schulen und Einrichtungen. Die Konfrontation mit „richtigen“ Abhängigen, deren Lebensweg und deren Erfahrungen sowohl mit Drogen als auch deren Weg in die Nüchternheit von Betroffenen hautnah zu erfahren ist ungleich intensiver und berührender als ein trockenes Theorieseminar. Deshalb haben die Fleckenbühler bereits in 2018 knapp 100 Präventionsveranstaltungen in ihrer Einrichtung oder in benachbarten Schulen und Einrichtungen angeboten. Die positiven Rückmeldungen bestätigen unsere eigenen Erfahrungen aus Präventionsseminaren der Suchtklinik und der Diakonischen Werke. Da die Rittal Foundation aktuell das Thema Suchtprävention zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Region gemacht hat, fördern wir den Ausbau der Präventionsveranstaltungen der Fleckenbühler in diesem Jahr mit dem Betrag von 7.500,-€. Das versetzt die Fleckenbühler in die Lage, die Anzahl der Präventionsveranstaltungen nochmals deutlich zu erhöhen.